Reumtengrün wurde wahrscheinlich bereits Mitte des 12. Jahrhunderts durch deutsche Bauern besiedelt. Diese Neuansiedler kamen aus Franken und in wachsender Form als Waldhufendorf an.
In einer Urkunde vom 04. April 1362 wird Reymbotengrune zuerst genannt. Diese Urkunde wurde von Heinrich VII., des Jüngeren, Vogts und Herren von Plauen ausgestellt. Unser Dorf gehört zu den ältesten deutschen Siedlungen des Vogtlandes.
Vor allem im Oberdorf und Mitteldorf war diese typische Fluraufteilung ausgeprägt. Aus früheren Aufzeichnungen und Fotos konnte man bis in die 60iger Jahre des vorigen Jahrhunderts von der Treba aus über die Höhenrücken des Fronberges bis in den Wald des Lauterbacher Grund die langen schmalen Streifen, die von Feldwegen eingerahmt wurden, erkennen. Auf der folgenden gezeichneten Karte von Helmut Rink aus dem Jahr 1962 wird die Charakteristik des Waldhufenreihendorfes Reumtengrün deutlich.
Der heutige Ortsnamen ist auf den Ursprung "Reymbot" zurückzuführen. Ob dieser Reymbot ein Ritter war, welcher den Siedlern Land gab, oder ein beauftragter Dienstmann eines „Besitzherren“, kann aktenmäßig nicht belegt werden und ist deshalb nicht sicher. Urkundlich lässt sich aber belegen, dass sich der Ortsname folgendermaßen entwickelt hat:
- Im 15. Jahrhundert Reymetengrune, Reymechtengrüne
- Im 16. Jahrhundert Reymachtengrun, Reymettengrun
- Im 17. Jahrhundert Remmetengrün, Reimettengrün
- Im 18. Jahrhundert Reimtengrün
- Im 19. Jahrhundert Reumtengrün
Die Wandlung des Bauerndorfes zur modernen Landwirtschaft
Die ersten Siedler und auch die nachfolgenden Generationen unseres Dorfes waren Bauern. Sie ernährten sich hauptsächlich von den Erträgen der urbar gemachten Wiesen, Felder und vom Wald. Aus dem Türkensteuerregister der Herrschaft Auerbach aus dem Jahr 1542 geht hervor, dass es 1542 in Reumtengrün 17 bewohnte Gebäude mit 18 Haushalten gab.
Um sich einen gewissen Wohlstand zu erwerben, mussten die Bauern Erzeugnisse aus der Feldwirtschaft und aus der Viehwirtschaft wie Milch, Quark, Käse, Eier und andere auf den Wochenmärkten in Auerbach oder Falkenstein verkaufen, um sich mit dem Geld für die Familien die notwendige Kleidung, Schuhe und andere Nahrungsmittel, Küchengeräte und anderes zu kaufen.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren nahezu alle Reumtengrüner in der Landwirtschaft beschäftigt. Besonders die Bestellung und die Ernte auf den Feldern erforderte viel Muskelkraft. Maschinen, die das Heumachen, die Getreideernte und Kartoffelernte erleichterten, kamen erst nach den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts auf den Markt. Sehr viel veränderte sich auch unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg und auch nicht nach dem 2. Weltkrieg. Der Hunger der Bevölkerung brachte es nach diesen Kriegen mit sich, dass die Bauern viele Helfer hatten, die auf den Feldern, Wiesen und im Stall halfen, um sich eine Mahlzeit zu verdienen.
Schule
1837 wurde in Reumtengrün das erste Schulhaus geweiht. Die Schülerzahl betrug ca. 54-56 Kinder.
1863, nach 25 Jahren seit Gründung der 1. Schule hatte sich die Schülerzahl etwa verdoppelt und es wurde eine neue Schule erbaut. Es handelt sich um das des heutigen Kindergartens.
1905 wurde dann eine neue, größere Schule eingeweiht, denn die Schülerzahl hatte sich von 108 Schülern im Jahre 1863 auf 243 Schüler im Jahre 1905 erhöht.
In Reumtengrün wurde 2005 der 100. Geburtstag dieser Schule würdig gefeiert.
Der Stadtrat von Auerbach beschließt 2010 die Schließung der staatlichen Reumtengrüner Schule, da nur 14 Kinder für die 1. Klasse angemeldet wurden. Auch in den nächsten Jahren ist nicht mit einer Steigerung der Schüler zu rechnen.
Noch im September 2010 hat der Evangelische Schulverein eine 1. Klasse als Privatschule eingeschult. Bis 2013 laufen die staatliche Schule und die Evangelische Schule parallel. Seit dem Schuljahr 2013/2014 ist die Schule in Reumtengrün in freier Trägenschaft.
Kindergarten
1956 Der erste Kindergarten in Reumtengrün wird eröffnet. Die untere Etage des alten Schulhauses wurde dafür hergerichtet.
1976 Die Wohnung im ersten Stock wurde für die Erweiterung des Kindergartens genutzt. Es konnten 16 neue Kindergartenplätze geschaffen werden. In den 80er Jahren bekam der Kindergarten einen neuen Spielplatz, der ständig modernisiert und erweitert wurde. Jetzt ist in Höhe des ehemaligen Sparkassengebäudes ein öffentlicher Kindergartenspielplatz hinzugekommen. Besonders lieben die Kinder den Waldspielplatz im Sommer und den Kullerberg im Winter.
Mitte der 90er Jahre wurde der Hort dem Kindergarten zugeordnet. Am 25. März 1992 entstand die Kindertagestätte „Waldwichtel“ wo seitdem Kinder zwischen 1 und 10 Jahren betreut werden.
1991 werden die Toiletten umgebaut, neue Fenster eingebaut und der gesamte Kindergarten renoviert. Der Kindergarten feierte 2005 im Rahmen des Schulfestes sein 50jähriges Jubiläum.